
O’Connor, X. Wang, Clark, Kuo, Davila, Y. Wang, Zheng, Zhou, 2025
Klassifizierung: Longipterygidae
Ernährung: omnivor
Bedeutung des Namen: Funkelnder Chromeo Vogel, benannt nach der Elektro-Funk-Band Chromeo.
Die Paläontologin und stellvertretende Kuratorin für fossile Reptilien am Field Museum in Chicago, Jingmai O'Connor, entdeckte das Fossil im Shandong Tianyu Museum of Nature in China. Chromeornis war etwa so groß wie ein heutiger Spatz und weist Ähnlichkeiten mit dem größeren Longipteryx auf. Wie dieser besaß auch Chromeornis große Zähne an der Schnabelspitze. Holotyp (STM7-156) ist ein nahezu vollständiges und artikuliertes adultes Individuum, erhalten in einer Platte und einer Gegenplatte, bei der der größte Teil des Beckens und die Zehen des linken Fußes fehlen, wobei auch Weichteile des Körpers, Federn und eine große Masse von Gastrolithen direkt neben den Halswirbeln erhalten sind
Als O’Connor das Fossil untersuchte, entdeckte sie etwas Merkwürdiges. Ihr fiel auf, dass sich in seiner Speiseröhre, direkt an den Halswirbeln, eine seltsame Ansammlung von Steinen befand. Die Lage und die chemische Zusammensetzung der Steine deuteten darauf hin, dass sie tatsächlich vom Tier zu Lebzeiten verschluckt worden waren und nicht einfach in der Nähe seines Körpers im Seeboden angespült wurden, wo sich das Fossil bildete.
Vögel verschlucken kleine Steine, sogenannte Gastrolithen, die in einem muskulösen Magen, dem sogenannten Muskelmagen, gespeichert werden. Dieser dient ihnen zum Zerkleinern ihrer Nahrung. Doch unter den Tausenden von fossilen Vögeln derselben Gruppe wie dieses kleine Fossil wurde noch nie ein Exemplar mit Magensteinen gefunden.
Um festzustellen, ob Chromeornis tatsächlich der erste seiner Art mit Magensteinen war, griff O’Connor auf frühere Forschungsergebnisse zurück, in denen sie und ihre Kollegen Fossilien von Vögeln, deren Magen mittels Computertomographie untersucht wurde. Die CT-Scan-Daten zeigten, dass die Steine im Hals des Chromeornis keine Magensteine waren. Es wurden über 800 winzige Steinchen im Hals gefunden, deutlich mehr, als bei anderen Vögeln mit Muskelmagen zu erwarten wäre. Aufgrund ihrer Dichte waren einige dieserSteine winzige Tonkugeln.
Da es sich bei den Steinen im Hals des Chromeornis nicht um Magensteine handelte, muss er sie aus einem anderen Grund verschluckt haben. Die Forscher vermuten daher, dass Chromeornis krank war. „Wenn Vögel krank sind, fangen sie an, seltsame Dinge zu tun“, sagt O’Connor. „Deshalb stellten wir die vorläufige Hypothese auf, dass es sich um einen kranken Vogel handelte, der Steine fraß, weil er krank war. Er verschluckte zu viele und versuchte, sie als großen Klumpen wieder hochzuwürgen. Doch der Steinklumpen war zu groß und blieb in der Speiseröhre stecken.“
Spannweite: 15 cm
Gewicht: 35 g
Holotyp: STM7-156
Fundort: Jiufotang Formation, Lamadong, Jianchang, ProvinzLiaoning, China
© Dinodata.de
© O’Connor et al.
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Weitere Informationen
A new small-bodied longipterygid (Aves: Enantiornithes) from the Aptian Jiufotang Formation preserving unusual gastroliths
/ Jingmai O’Connor, Xiaoli Wang, Alexander Clark, Pei-Chen Kuo, Ryan Davila, Yan Wang, Xiaoting Zheng, Zhonghe Zhou, 2025 / Palaeontologia Electronica, 28(3):a56 /
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Bildlizenzen / Quellen
Größenvergleich / © Dinodata.de:
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Holotyp / © O’Connor et al.:
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Chromeornis / © Sunny Dror / Phys.org



