
Pêgas, Aureliano, Holgado, Almeida, Santos, Ghilardi, 2025
Klassifizierung: Pterodaustrini
Ernährung: piscivor
Bedeutung des Namen: Der Gattungsname leitet sich von bakiribú (Kariri-Wort für „Kamm“) ab und spielt auf das typische kammartige Gebiss der Ctenochasmatiden an. Das Art-Epitheton stammt von waridzá (Kariri-Wort für „Mund“). Zusammen hebt der Name nicht nur die charakteristische Zahnmorphologie des Taxons hervor, sondern würdigt auch das kulturelle Erbe der Kariri, der indigenen Bevölkerung der Region, in der das Fossil entdeckt wurde.
Bakiribu waridza liefert wichtige Erkenntnisse zur Evolutionsgeschichte und ökologischen Vielfalt der Ctenochasmatidae, einer Klade, die für ihre spezialisierten Ernährungsanpassungen bekannt ist. Bakiribu weist extrem verlängerte Kiefer und dichte, pinselartige Zahnreihen auf, ähnlich wie Pterodaustro, jedoch mit deutlichen Unterschieden im Zahnquerschnitt und -abstand. Paläohistologische Analysen der Zähne zeigten gut erhaltenes Dentin und Pulpahöhlen.
Phylogenetische Analysen ordnen Bakiribu als Schwestertaxon von Pterodaustro ein und bilden eine Klade, die enger mit Ctenochasma als mit Gegepterus verwandt ist. Letzterer wird nun als Nicht-Ctenochasmatiner interpretiert. Hinsichtlich bestimmter Merkmale wie Zahndichte, Zahnlänge und Zahnanzahl nimmt Bakiribu eine Zwischenstellung zwischen Ctenochasma und Pterodaustro ein und schließt somit teilweise eine wichtige evolutionäre Lücke innerhalb der Ctenochasmatinae.
Das fossile Material des Bakiribu besteht aus einer großen Anzahl von Kieferabschnitten mit Zähnen, die in der Nähe von vier Fischexemplaren lagen. Ein nicht näher bestimmbarer Mittelfußknochen und eine nicht näher bestimmbare Zehenphalanx sind ebenfalls vorhanden, ebenso wie einige nicht näher bestimmbare Knochenfragmente.
Die anatomische Position der meisten Kieferabschnitte lässt sich nur schwer bestimmen. Vier Kieferfragmente weisen jedoch eine erhaltene Kieferspitze auf. Die Erhaltung von vier Kieferspitzen deutet auf das Vorhandensein von mindestens zwei Exemplaren hin, was zusammen zwei Ober- und zwei Unterkiefer ergeben würde. Die drei am besten erhaltenen Kieferfragmente (MPSC 7312a, c und e) weisen alle eine leicht verbreiterte Spitze auf, wobei die Fragmente a und c eine ähnliche Größe besitzen und beide etwas stärker verbreitert sind als Fragment b.
Die vierte Kieferspitze (Fragment f) ist ein kleineres, weniger gut erhaltenes Fragment. Die Forscher interpretieren daher die größeren Spitzen (a und e) als Oberkiefer und die weniger ausgedehnten Spitzen (c und f) als Unterkiefer, basierend auf den Proportionen bei Ctenochasma elegans SMNS 81803, wo die Oberkieferspitze etwas stärker ausgedehnt ist als die Unterkieferspitze. Aufgrund ihrer nahen Lage und ähnlichen Orientierung gehen die Forscher vorläufig davon aus, dass die Fragmente a und b zu einem einzigen Individuum gehören (als Holotyp gewählt). Fragment e, das eine zweite Oberkieferspitze (und somit ein zweites Individuum) darstellt, wurde als Paratypus gewählt. Fragment f wird vorläufig demselben Individuum wie Fragment e zugeordnet.
Spannweite: 1,2 m
Gewicht: 1 kg
Holotyp: MCC 1271-Va/MPSC 7312a
Fundort: Romualdo Formation, Araripe Becken, Brasilien
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Weitere Informationen
A regurgitalite reveals a new filter-feeding pterosaur from the Santana Group
/ R. V. Pêgas, Tito Aureliano, Borja Holgado, William B. S. Almeida, Claude L. A. Santos, Aline M. Ghilardi, 2025 / Scientific Reports 15, 37336 (2025) /
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Bildlizenzen
Größenvergleich / © Dinodata.de:
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Schnabelrekonstruktion / © Pêgas et al.:
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Bakiribu / © Julio Lacerda:
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